Der Studiengang Bioingenieurwesen verbindet Ingenieur- und Naturwissenschaften. Am Anfang werden die Grundlagen in Mathematik, Chemie und Biologie sowie Technischer Mechanik, Numerik und Apparatebau gelegt. Vertiefte Kenntnisse in Thermodynamik, Fluiddynamik etc. ermöglichen das Verständnis technologischer Prozesse. Nicht nur Biotechnologie, sondern alle Operationen der Verfahrenstechnik werden dabei erlernt. Neben den Vorlesungen werden die Inhalte auch in Laborpraktika vermittelt. Am Ende des Studiums wählt man eines von 11 Profilfächern, in welchem man eine erste kleine Forschungsarbeit erstellt. Die Bachelorarbeit ist eine weitere Möglichkeit, ein eigenes Interesse zu vertiefen. Ein Berufspraktikum ist nicht vorgeschrieben.
Bioingenieur*innen entwickeln und verbessern Verfahren, mit denen auf Basis biologischer Grundstoffe und Organismen innovative Produkte hergestellt werden. Dabei beteiligen sie sich an der Umsetzung von biologischen, chemischen und physikalischen
Forschungsergebnissen zu neuen Produktionsprozessen, konzipieren und konstruieren technische Apparate oder treiben die Entwicklung von Produktideen voran. Sie verbessern Prozessabläufe im Sinne der Nachhaltigkeit, Sicherheit und Produktqualität. Dementsprechend vielfältig ist das Berufsbild. Bioingenieur*innen arbeiten in vielen Branchen der Industrie. Beispielsweise in der Pharmaindustrie nimmt der Anteil an biotechnologisch hergestellten Wirkstoffen und somit der Bedarf an Bioingenieur*innen ständig zu. Aber auch andere Bereiche, wie Life Science oder der Entwicklung von nachhaltigen, regenerativen Energiequellen gewinnen zunehmend an Bedeutung.